Gastroenterologe - zuständig bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Gastroenterologe - zuständig bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

6 Dezember 2023
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


Er behandelt ebenfalls Krankheiten der mit dem Magen-Darm-Trakt verbundenen Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Ein Großteil der Diagnosen betrifft sogenannte Funktionsstörungen wie die funktionelle Dyspepsie (Reizmagen) und das Reizdarmsyndrom. Weitere gastroenterologische Erkrankungen sind beispielsweise Ulkuserkrankungen (Magenulkus und Duodenalulkus) oder Darmerkrankungen wie Zöliakie, aber auch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Die Gastroenterologie umfasst außerdem Diagnose und Therapie von Tumoren des Verdauungstraktes (Kolonkarzinom) sowie Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Hepatitis.


Methoden der Gastroenterologie

Wichtigstes apparatives Mittel der gastroenterologischen Untersuchungsmethoden ist die Endoskopie. Diese unterteilt sich in Gastroskopie (Magenspiegelung), Koloskopie (Darmspiegelung), Proktoskopie (Enddarmspiegelung), Rektoskopie (Mastdarmspiegelung). Hinzu kommen die Doppelballon-Enteroskopie und die Kapselendoskopie (beides Untersuchungen des Dünndarms). Darüber hinaus die Cholangiopankreatikografie (ERCP), das ist die Endoskopie von Galle und Bauchspeicheldrüse und die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie. Damit ist die endoskopische Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms gemeint. Das Tätigkeitsfeld des Gastroenterologen umfasst aber auch Labor- und Funktionsdiagnostik. Dazu gehört die HR-Ösophagus-Manometrie, ein diagnostisches Druckmessverfahren, mit dem der Schluckablauf der Speiseröhre, genauer gesagt die Funktionalität der gesamten Speiseröhrenmuskulatur geprüft werden kann. Bewährte diagnostische Methoden sind ferner der Helicobacter-Urease-Test mit dem eine Helicobacter-pylori-Infektion nachgewiesen werden kann. Das Bakterium ist die häufigste Ursache einer dauerhaften Magenschleimhautentzündung. Zum Nachweis von im Stuhl verborgenem Blut dient der immunologische fäkale okkulte Blut-Test (iFOBT). Mit bloßem Auge nicht erkennbares Blut im Stuhl wird sichtbar. Entzündliche Aktivitäten im Verdauungstrakt kann der Gastroenterologe mithilfe einer Calprotectin-Messung nachweisen. Bei infektiösen Darmerkrankungen ist der Calprotectin-Wert stark erhöht. Die Erhöhung kommt nur bei Darmentzündungen, nicht jedoch beim Reizdarmsyndrom vor. Daher wird die Messung oft zur Ausschlussdiagnose für das Reizdarmsyndrom verwendet.


Was behandelt der Gastroenterologe noch?

Wie oben bereits angedeutet, umfasst die Gastroenterologie ebenfalls die Diagnose und Therapie von Krankheiten der Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre. Leber- und Galle-Erkrankungen sind ein Spezialgebiet der Gastroenterologie und wird Hepatologie genannt. Zu den häufigsten Lebererkrankungen gehören Hepatitis (Leberentzündung), Fettleber und die Leberzirrhose. Die häufigste Erkrankung der Gallenblase sind Gallensteine (Cholelithiasis). Bei der Galle ist die Endoskopie eine gängige Untersuchungsmethode. Bei Lebererkrankungen die Leberpunktion. Dabei wird aus der Leber eine Gewebeprobe entnommen und mikroskopisch untersucht. Die Bauchspeicheldrüse produziert einen exokrinen (nach außen) Anteil, genauer gesagt Pankreassaft mit Verdauungsenzymen und gibt diesen an den Zwölffingerdarm ab. Ferner einen endokrinen (nach innen) Anteil, das sind bestimmte Hormone, die ins Blut abgegeben werden. Beide Anteile können erkranken. Häufigste Erkrankung des endokrinen Anteils ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Gängige Untersuchungsmethoden sind Blut-, Stuhl- und Urinuntersuchungen, Ultraschall, Computertomografie, Magnetresonanztomografie und die bereits genannte Endosonografie. Häufigste Erkrankung der Speiseröhre ist die durch sauren Rückfluss des Mageninhalts verursachte Speiseröhrenentzündung. Wichtigste diagnostische Maßnahme ist die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (Speiseröhrenendoskopie).