Keratokonus - Verformung der Augenhornhaut, die erfolgreich behandelt werden kann

Keratokonus - Verformung der Augenhornhaut, die erfolgreich behandelt werden kann

8 Juni 2021
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


Der Begriff Keratokonus bezeichnet eine Art von Augenerkrankung, die auf beiden Augen auftreten kann. Herbei tritt eine langsam fortschreitende Ausdünnung sowie eine Verformung der Cornea (Hornhaut) auf. Die Cornea verformt sich teilweise so stark, dass eine konische Form beziehungsweise Kegelform entsteht.

Diese Art Augenerkrankung zeigt sich primär ab den 20 bis zum 30. Lebensjahr. Die Verformung der Cornea kann allerdings auch bis nach dem 40. oder sogar 50. Lebensjahr fortschreiten. Nach einer ersten Diagnose können Brillen oder Kontaktlinsen die Beschwerden korrigieren. Es kommt allerdings häufig vor, dass diese spezielle Augenerkrankung nicht gleich erkannt und daher mit einer gewöhnlichen Hornhautverkrümmung verwechselt wird.

Fachärzte für Augenheilkunde können heutzutage jedoch aufgrund ihrer technischen Möglichkeiten und durch eine langjährige Erfahrung die Verformungen der Hornhaut exakt diagnostizieren. Die Augenerkrankung Keratokonus zeigt sich in zwei unterschiedlichen Formen. Einerseits der Form fruste (Stille Form), andererseits als progressiv voranschreitende Form.

Die sogenannte Stille Form der Augenerkrankung ähnelt der normalen Hornhautverkrümmung so sehr, dass meistens eine höchst genaue Untersuchung beider Augen erforderlich ist. Die Stille Form tritt am häufigsten auf und daher 10-mal öfter, als die progressiv fortschreitende Variante. Je nachdem welches Stadium vorliegt, können Brillen und/oder spezielle Kontaktlinsen helfen.

Leiden Patienten unter der progressiven Variante, kann eine Verdünnung oder sogar Risse im Bereich der Hornhaut auftreten. Diese wird dadurch derartig geschädigt, dass letztendlich nur eine Hornhaut-Transplantation helfen kann.

Ursachen für die Augenerkrankung können sehr unterschiedlich sein und sind deshalb derzeit noch nicht vollkommen erforscht. Vermutet wird allerdings, dass zwischen der Hornhaut und den Kollagen-Molekülen innerhalb des Bindegewebes eine Störung vorliegt. Die Erkrankung Keratokonus kann möglicherweise auch genetisch übertragen werden, da diese Art der Verformung ebenfalls oft bei anderen Familienmitgliedern zu finden ist.

Die spezielle Hornhaut-Verformung tritt zudem vermehrt bei Patienten auf, die unter Trisomie 21 (Down-Syndrom) leiden. Weiterhin wird vermutet, dass das Risiko für diese Augenerkrankung bei Allergikern erhöht ist. Denn durch häufiges Augenreiben kann die Entwicklung sowie das Fortschreiten erheblich begünstigt werden.

Die häufigsten Symptome dieser Art Hornhaut-Verformung sind Schwankungen und die Reduzierung der Sehschärfe. Oft tritt auch erhöhte Lichtempfindlichkeit auf. Dabei machen sich Halos, also Lichtringe rund um eine Lichtquelle, bemerkbar.

Um Keratokonus effektiv zu behandeln, ist die Verformung der Hornhaut (Cornea) entscheidend. Die stille Variante der Augenerkrankung kann meistens durch eine Brille korrigiert werden. Formstabile Kontaktlinsen sind ebenfalls zur Behandlung geeignet.

Zur Behandlung der progressiven Variante lassen sich Kontaktlinsen jedoch nur zu Beginn der Erkrankung verwenden. Das Voranschreiten der kegelförmigen Verformung verändert die Hornhaut derart, dass weder Brille noch Kontaktlinsen zur Korrektur dienen können. Als effiziente Behandlung dieser Erkrankung kann das sogenannte CXL (UV-Riboflavin-Crosslinking) eingesetzt werden.