Bluthochdruck ist Risikofaktor Nr. 1

Bluthochdruck ist Risikofaktor Nr. 1

17 Marz 2020
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


Der optimale Blutdruck eines Menschen im Ruhezustand liegt bei unter 120/80 mmHg. Dabei bezieht sich der erste Wert auf den systolischen Faktor, der zweite auf den diastolischen. Die Systole beschreibt einen Zustand der Herz-Funktion, in welcher der Herzmuskel anspannt und das Blut dabei unterstützt aus dem Herzen auszuströmen. Die Diastole ist wiederum die Phase, in welcher der Herzmuskel erschlafft und Blut wieder ins Herz einströmen kann.

Man spricht von Bluthochdruck, wenn der Blutdruck des arteriellen Gefäßsystems, das den Körper durchzieht und in Verbindung mit dem Herzen steht, chronisch erhöht ist. Diese dauerhafte arterielle Blutdruckerhöhung wird auch als arterielle Hypertonie bezeichnet. Der sogenannte übermäßige ständige Spannungszustand des arteriellen Systems ist ein Krankheitsbild. Laut Klassifikation der WHO spricht man ab einem Wert von 140/90 mmHg von einer Hypertonie. Dabei sind die Werte in milde, mittlere und schwere Hypertonie gestaffelt. Auch kann eine isolierte systolische Hypertonie auftreten, in der zwar der erste (systolische) Wert größer als 140 mmHg, der zweitgenannte diastolische aber kleiner als 90 mmHg ist. Vorübergehende Blutdruckerhöhungen durch Erkrankung, Medikamente, Schwangerschaft oder bei körperlicher Anstrengung sind nicht in der Definition der arteriellen Hypertonie mit eingeschlossen. Die krankhafte Hypertonie hat in der medizinischen Kategorisierung nach ICD den Wert 10 (ICD-10).

Neben einigen noch unbekannten Faktoren sind Ursachen wie Störungen des Hormonsystems, des Herz-Kreislauf-Systems sowie Nierenschäden Ursachen für die klassifizierte krankhafte Hypertonie. Bei Bluthochdruck-Erkrankungen kann auch das Thema Vererbung eine große Rolle spielen. Das Risiko an arterieller Hypertonie zu erkranken kann sich zum Beispiel erhöhen, wenn die Eltern bereits daran erkrankt sind. Durch permanent krankhaft erhöhten Bluthochdruck kann es zu Folgeschäden kommen, wie zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.
Die Symptome des Bluthochdrucks können mit Medikamenten behandelt werden. Aber auch die Änderung des Lebensstils kann den Blutdruck effektiv senken und die einhergehenden Gefahren reduzieren.

Laut WHO ist die arterielle Hypertonie weltweit Risikofaktor Nummer 1 für Mortalitätsfälle. In den Industrieländern kommen Todesfälle als Folge von krankhaft erhöhtem Gefäßdruck am häufigsten vor. Zudem tritt arterielle Hypertonie im Alter verstärkt auf. Normale Blutdruck-Werte finden sich bei den über 60-Jährigen nur noch bei jedem vierten. Jedoch leiden auch 25-29-Jährige bereits unter dauerhaft erhöhtem Druck in den Gefäßen. Bei jeder zehnten Frau und etwa jedem vierten Mann ist der Druck in den Gefäßen zu hoch.
Über 20% der Mitteleuropäer haben zum Beispiel einen erhöhten systolischen Bluthochdruck von über 160 mmHg. Die Erwerbstätigkeit gilt hierbei als blutdrucksteigernder Faktor.

Das Krankheitsbild der Hypertonie gehört neben den anderen Risiken Rauchen, starkes Übergewicht, erhöhtem Cholesterinspiegel und Diabetes zu einem der 5 Faktoren, die zu einer koronaren Herz-Krankheit führen können. Die koronare Herz-Erkrankung ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen. Etwa 10 % der 40-80- Jährigen leiden unter den Folgeschäden einer koronaren Herz-Krankheit (= KHK). Am besten lässt man sich in einem solchen Fall von einem Arzt für innere Medizin wie Prof. Dr. med. Sven Schinner beraten.