Das umfangreiche Feld der Prokto Chirurgie

Das umfangreiche Feld der Prokto Chirurgie

31 Oktober 2019
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


In der Prokto-Chirurgie, wie sie auch vom MVZ Portal 10 | Zentrum für Leber-, Magen- und Darmerkrankungen angeboten wird, geht es um Erkrankungen am Enddarm und am After. Zu diesen Erkrankungen zählen Hämorrhoiden, Analfissuren, Brennen, Juckreiz und Schmerzen am Po, Stuhlinkontinenz, Analfisteln, Analekzeme, Enddarmkarzinom, Beckenbodenschwäche oder Blut im Stuhl.

Krebs des Enddarms

Hat ein Patient Beschwerden wie Blut im Stuhl, Verstopfung, Schmerzen beim Stuhlgang oder Juckreiz - so muss nicht zwangsläufig eine Krebserkrankung dahinter stecken. Steckt doch ein Analkarzinom dahinter, stellt diese eine äußerst seltene Krebserkrankung dar. Der Krebs bildet sich oft im Inneren des Afters und kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören Alkohol und Rauchen, Analverkehr, Infektion mit HP-Viren, Infektion mit HPV-Viren, geschwächtes Immunsystem durch Einnahme von Medikamenten, chronische Analfisteln sowie Analfissuren. Patienten müssen bei einem Proktologen einige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Dazu gehören eine Proktoskopie (Enddarmspiegelung), ein manuelles Abtasten, eine Biopsie (Gewebeprobe) sowie ein Abstrich. Außerdem gehört eine detaillierte Anamnese (Fallbeschreibung) der Lebens- und Sexualgewohnheiten zur Diagnostik. Wurde die Diagnose "Analkarzinom" gestellt, so muss abschließend noch die Tumorgröße bestimmt werden und das Vorhandensein eventueller Metastasen überprüft werden. Dazu werden Computertomografie, Rektoskopie und Ultraschall als Diagnoseverfahren eingesetzt.

Befindet sich der Tumor am Analrand, so kann er relativ einfach operativ entfernt werden. Handelt es sich um ein Analkarzinom, das innen liegt, so kommt eine spezielle Chemotherapie zum Einsatz. Durch die Chemotherapie wird das Wachstum der Krebszellen gehemmt. Sehr häufig kommt eine kombinierte Radiochemotherapie zum Einsatz. Vielen Patienten bleibt dadurch ein künstlicher Darmausgang erspart.

Prokto-Chirurgie minimal invasiv

Mit der RAR-Methode (Recto Anale Reparation) kann schmerzendes und geschwollenes Gefäßgewebe minimal invasiv behandelt werden. Dazu zählen auch Hämorrhoiden 3. und 4. Grades. Mithilfe von Ultraschall-Sensorik und Sonde können als erstes die erkrankten Arterien ligiert werden. Anschließend kann die herausragende Afterschleimhaut wieder zurückgeschoben werden und mit einem Faden fixiert und gestrafft werden. Mit der Zeit heilt die Schleimhaut und bleibt wieder an ihrem eigentlichen Ort im Darm.

Eine weitere Möglichkeit in der minimal-invasiven Prokto-Chirurgie ist die HAL-RAR-Methode. Effektiv und schnell sowie schonend und schmerzfrei - so wird diese neue Behandlungsmethode von Hämorrhoidalleiden beschrieben. Mit einer Art Sonde können minimal-invasiv die Hämorrhoiden behandelt werden. Haben andere konservative Behandlungen zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführt, so kann mit dieser innovativen Methode fast jedem Patienten geholfen werden.

Zu den erst genannten Methoden gibt es noch die HAL-Methode. Die Anwendung kommt bei Hämorrhoiden mit zweiten und dritten Schweregrad zum Einsatz. Hierbei werden die erkrankten Gefäße abgebunden. Mit Ultraschall werden die erkrankten Arterien ausfindig gemacht. Zuvor wird in den After eine Sonde eingeführt. Dem Arzt wird per akustischem Signal gesagt, dass er an der jeweiligen Stelle die Ligatur vornehmen kann. Die Anwendung wird so oft wiederholt, bis alle kranken Arterien geortet und ligiert wurden.